37° Ohne Geld kleine Welt | ZDF
Das Format
Die 17-jährige Angelina ist arm. Das hört sie nicht gern, aber sie erfährt es jeden Tag aufs Neue: wenn der Klassenausflug bezahlt werden muss, aber die Mutter dafür kein Geld hat. Wegen neuer Wintersachen geht sie zuerst zur Altkleidersammlung. Führerschein mit 18 – Angelina träumt erst gar nicht davon. Und will sie mal ins Kino oder Schwimmbad, muss sie sich von Freunden einladen lassen.
„Wenn ich mal so 20, 30 bin, will ich genug Geld haben, damit ich meinen Geschwistern helfen kann oder auch meinen Eltern, wenn die kein Geld haben“, sagt der zehnjährige Lucianio. Obwohl seine Eltern beide Arbeit haben, reicht das Geld für manche Dinge nicht aus, etwa für Hobbys, die für andere ganz selbstverständlich sind. Auch der Gang durch den Supermarkt ist für die Mutter oft schwierig, denn vieles, was sich die Jungs wünschen, muss stehen bleiben. Luciano und sein Bruder Tiago achten sehr auf ihr Äußeres. Genau wie Angelina möchten sie nicht, dass man ihnen die Armut ansieht.
Die Situation von Angelina und ihren Geschwistern und Lucianio und Tiago ist beispielhaft: Laut Statistischem Bundesamt lag die Armutsquote von Kindern und Jugendlichen in Deutschland 2012 bei 18,9 Prozent. Knapp 2,46 Millionen Kinder und Jugendliche sind von Armut betroffen. „37 Grad“ erzählt, wie Kinder und Jugendliche mit dem Stigma „Armut“ umgehen, welche Einschränkungen im Alltag damit verbunden sind und wie sie versuchen, einen Ausweg aus ihrer misslichen Lebenssituation zu finden.
Das Team
Produktion
2013
Autor
Ravi Karmalker
Nach der Ausstrahlung
Die 37° Reportage „Ohne Geld kleine Welt – Kinder im sozialen Abseits“ hat sehr viele Zuschauer bewegt. Nach der Austrahlung erreichten uns viele Briefe, Mails und tolle Hilfsangebote. Wir haben im Juni 2014 bei den Familien nachgefragt, wie es ihnen nach der Ausstrahlung des Filmes ergangen ist: